Das Museum für Fotografie am Bahnhof Zoo feiert seinen 20. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Am Samstag, den 22. Juni 2024, ist das gesamte Haus in Berlin kostenfrei zu besuchen. Zusätzlich zu den Sonderausstellungen der Helmut Newton Stiftung und der Kunstbibliothek erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm. Neben den Talks, Führungen und Workshops für Kinder und Erwachsene gibt es auch kulinarische Angebote, die zum Verweilen einladen.
Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sagt: “Die Gründung des Museums für Fotografie vor 20 Jahren war ein Coup! Auch im Rückblick wirkt es beeindruckend, wie SPK und Staatliche Museen, Bund und Berlin gemeinsam diese Idee ins Werk gesetzt haben. Die Vorstellung, dem Medium Fotografie bei den Staatlichen Museen eine größere Plattforum zu geben und mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, ist bis heute bestechend.”
20 Jahre Museum für Fotografie: Jubiläum im Zeichen Berlins
Das Haus in der Jebensstraße symbolisiert auch die Rückkehr des jüdischen Emigranten Helmut Newton in seine Heimatstadt. Er reichte der Stadt, aus der er einst vertrieben wurde, die Hand. Das Haus zieht als Publikumsmagnet Besucher an und hat sich als ein regelrechtes Fotografie-Zentrum am Bahnhof Zoo etabliert. Das Museum für Fotografie, die Helmut Newton Stiftung und C/O Berlin, die alle im selben Gebäude ansässig sind, bilden kommunizierende Röhren, von denen man noch viel erwarten kann. Zusammen stehen sie für einen intelligenten, klugen und mitunter auch ungewöhnlichen Umgang mit dem Medium Fotografie.
Das Jubiläum in diesem Sommer steht ganz im Zeichen Berlins. Die Helmut Newton Stiftung präsentiert mit der großen Ausstellung „Berlin, Berlin“ Helmut Newtons Blick auf seine Geburtsstadt, begleitet von Aufnahmen Berliner Fotografen und Fotografinnen der 1920er-Jahre bis in die Gegenwart. Und in der Ausstellung „Michael Wesely. Berlin 1860-2023“ zeigt die Kunstbibliothek sensationelle Perspektiven auf die Stadtgeschichte Berlins. Darüber hinaus bietet der Tag der offenen Tür eine exklusive Vorschau auf die Ausstellung “Renate von Mangoldt: Berlin Revisited. ZeitSprünge 1972–1987”, welche offiziell erst am 27. Juni eröffnet wird.
PROGRAMM
Am Tag der offenen Tür bietet das Museum für Fotografie ein vielfältiges Programm an, darunter Kurz-Führungen durch die Ausstellungen sowie Workshops sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. In den Höfen des Museums gibt es Spielgelegenheiten für Kinder, es werden Speisen und Getränke angeboten.
Von 16:00 – 20:00 Uhr legt dj tafkah im Foyer des Museums auf.
11:00 – 15:00 Uhr: Offenes Fotostudio für Familien
In unserem Fotostudio können Porträts mit der ganzen Familie gemacht werden. Was alles in sechs Minuten Belichtungszeit passieren kann? Finden Sie es heraus.
14:00 Uhr: Begrüßung
Matthias Harder (Helmut Newton Fondation), Wilhelm Hartung (Verein der Freunde des Museums für Fotografie), Ludger Derenthal und Moritz Wullen (Kunstbibliothek).
14:15 Uhr: Der Künstler in der Ausstellung
Sprechen Sie mit Michael Wesely in seiner Ausstellung.
14:15 – 16:45 Uhr: Newton entdeckt
Entdecken Sie in fünf Kurzführungen Highlights der aktuellen Geburtstagsausstellung der Helmut Newton Stiftung.
15:00 – 17:30 Uhr: Wesely entdeckt
Entdecken Sie in fünf Kurzführungen in der Ausstellung im Kaisersaal historische Berliner Architekturfotografien und atemberaubende Zeitsprünge zwischen Einst und Heute.
15:00 Uhr: Lieblingsstücke
Mitarbeitende der Kunstbibliothek (Katja Böhlau, Sonja Edelmann und Friederike Eden) stellen ihre Fotografie-Favoriten im Original vor.
16:00 Uhr: Wie alles begann
Ludger Derenthal, Matthias Harder und Moritz Wullen im Gespräch zur Gründungsgeschichte des Museums für Fotografie.
17:00 Uhr: Der Kurator in der Ausstellung
Sprechen Sie mit Matthias Harder über die Ausstellung „Berlin, Berlin“.
18:30 Uhr: Die Künstlerin in der Ausstellung
Sprechen Sie mit dem Kurator André Kirchner und Renate von Mangoldt in ihrer Ausstellung.
20 Jahre Museum für Fotografie
Am 4. Juni 2004 öffnete das Museum für Fotografie in der Jebensstraße 2 gegenüber dem Bahnhof Zoo erstmals seine Pforten. Die Gründung des Hauses war der Wunsch von Helmut Newton und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), sein Werk dauerhaft in seiner Heimatstadt zu präsentieren. Jahrelange Gespräche und Planungen sowie eine erfolgreiche Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie im Jahr 2000 waren der Ausgangspunkt. Am 23. Oktober 2003 wurde ein Vertrag zwischen Helmut und June Newton und der SPK unterzeichnet, der die dauerhafte, unbefristete Leihgabe von etwa 1000 Arbeiten Newtons vorsah. Die von Helmut und June Newton gegründete Helmut Newton Stiftung übernahm die Kosten für den Umbau der unteren beiden Etagen des Hauses in der Jebensstraße, das vom Land Berlin der SPK überlassen wurde.
Vom Landwehrkasino zum Museum für Fotografie
Das Haus, ursprünglich als Landwehrkasino im Jahr 1909 errichtet, diente später als Standort für die Galerie des XX. Jahrhunderts und die Berlinische Galerie. Bis zum Jahr 1993 beherbergte es die Kunstbibliothek. Danach wurde es dann von der Alten Nationalgalerie und dem Museum Europäischer Kulturen genutzt, insbesondere für Depots und Restaurierungswerkstätten. Ab Herbst 2003 begann die schrittweise Räumung und der Umbau für das Museum für Fotografie nach den Plänen des Berliner Architekturbüros Petra und Paul Kahlfeldt. Das Haus, eingebettet in eine bizarren Umgebung und in unmittelbarer Nähe zur Universität der Künste und der Technischen Universität, entsprach voll und ganz den Vorstellungen von Helmut Newton. Nicht weit entfernt befand sich das Atelier der Fotografin Yva, in dem Newton vor seiner Emigration lernte.
Von Kriegsruine zu Kulturzentrum
Die Eröffnung des Museums für Fotografie fand im Kaisersaal statt, der sich noch als Kriegsruine mit Notdach, Wänden aus Backstein, Brandspuren, Putz- und Gebälkresten präsentierte. In den neuen Räumen im 1. Obergeschoss zeigte die Helmut Newton Stiftung die Ausstellungen „Us and Them“ und „Sex and Landscapes“. Wenige Wochen später, am 25. Juni 2004, eröffnete die Kunstbibliothek im Kaisersaal ihre Fotografiesammlung. Die erste Ausstellung dieser Reihe reagierte auf die Herausforderung der Kriegsruine und erforschte die Ausdrucksformen des Mediums Fotografie in der Nachbarschaft zu anderen bildenden Künsten. Schon im November 2004 präsentierte die Helmut Newton Stiftung im umgebauten Erdgeschoss die Dauerausstellung „Private Property“ zu Leben und Werk Newtons.
Berlins Fotografie-Museum wird zum Publikumsmagnet
In den Folgejahren baute die Kunstbibliothek ihren Kaisersaal von einer Ruine zu einer museumsgerechten Ausstellungsfläche aus – wieder nach Plänen von Paul Kahlfeldt. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2010 zeigt die Kunstbibliothek hier Ausstellungen zu den großen Themen der Fotografiegeschichte. Der Umbau der ehemaligen Kegelbahnen des Kasinos zu klimatisierten Depots für historische Fotosammlungen war ein Meilenstein. Diese stehen im Mittelpunkt interdisziplinärer Forschungsprojekte und Veranstaltungen. Die Zusammenarbeit von Helmut Newton Stiftung und Kunstbibliothek schuf ein Fotografie-Museum für Berlin. Es ist ein Treffpunkt für Fotografiebegeisterte aus aller Welt und zieht regelmäßig weit über 100.000 Besucher jährlich an.
Tag der offenen Tür
Wann: Samstag, 22. Juni 2024, 11:00 – 20:00 Uhr, Eintritt frei.
Wo: Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin (Dienstag + Mittwoch von 11:00 Uhr – 19:00 Uhr, Donnerstag 11:00 Uhr – 20:00 Uhr, Freitag – Sonntag 11:00 – 19 :00 Uhr).
Helmut NewtonJenny Capitain, Pension Florian, Berlin 1977© Helmut Newton Foundation
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