Kunst & Kultur: Fotoausstellungen und Elfie Semotan

Kunst & Kultur: Fotoausstellungen und Elfie Semotan

In der Hauptstadt finden ab Juni zwei ganz besondere Fotoausstellungen statt: “Food for the Eyes” – Die Geschichte des Essens in der Fotografie und “Elfie Semotan” – Contradiction.

#fish #donut #divers #thingsarequeer, December 1 2015 . Courtesy der Künstler © Joseph Maida

Fotoausstellung: Food for the Eyes – Die Geschichte des Essens in der Fotografie

Wiener Würstchen, Bockwürste, Schinken, Petersilie und Gewürzgurken als Requisiten einer grotesk absurden Szenerie – die Wurstserie des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss ist legendär. Die gefrorenen Gemüse- und Obstwürfel sowie kunstvoll arrangierten Stillleben des amerikanischen Modefotografen Irving Penn sind es ebenso. Die quietschbunten Törtchen und Baked Beans auf Toast des britischen Magnum-Fotografen Martin Parr bedienen ein britisches Klischee, während die Arbeiten von Cindy Sherman und Martha Rosler das Rollenbild der Frau in der Küche hinterfragen.

Die Ausstellung Food for the Eyes bei C/O Berlin blickt auf die vielen Geschichten des Essens in der Fotografie. Sie zeigt eine Vielzahl an Werken bekannter Künstler*innen wie Nobuyoshi Araki, Nan Goldin, Rinko Kawauchi, Laura Letinsky, Martha Rosler, Cindy Sherman, Stephen Shore und Wolfgang Tillmans. Die Ausstellung, kuratiert von Susan Bright und Denise Wolff, wurde organisiert von der Aperture Foundation, New York und entstand in Zusammenarbeit mit C/O Berlin.

Was: Fotoausstellung über die Geschichte des Essens

Wann: Eröffnung: 07.06.2019, 19:00 Uhr Laufzeit: 08.06.–07.09.2019

Wo: Amerika Haus, Hardenbergstr. 22–24, 10623 Berlin

Tickets: ab ca. 6 €, Kinder bis 18 Jahren frei

Inspiriert von einer Fotografie Peggy Guggenheim zeigend, Wien, 2018, a.d.S. Americana © Elfie Semotan

Fotoausstellung: Elfie Semotan – Contradiction

Trau dich doch. So lautete der provokante Werbespruch der österreichischen Marke Palmers, welche die Models in reizvollen schwarzen Dessous auf Plakaten in Szene setzte. Sie lösten damit in den späten 1970er-Jahren einen Skandal aus. Die Bilder der österreichischen Fotografin Elfie Semotan (*1941) zeugten von einem neuen hedonistischen Zeitgeist. Sie bestechen bis heute durch ihre kühle Eleganz, unperfekte Schönheit und ihren diskret erotischen Subtext. Ihre freizügigen Werbe- und Modefotografien für Harper’s Bazaar, Interview, The New Yorker oder Vogue, ihre Porträts von Persönlichkeiten aus Kunst, Film und Theater wie Louise Bourgeois, Willem Dafoe, Elfriede Jelinek, Milla Jovovich, Jonathan Meese machten die Fotografin weltbekannt. Ihr Ehemann Martin Kippenberger sowie ihre exklusive künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem Modedesigner Helmut Lang trugen ebenfalls dazu bei.

Semotan, die ihre Karriere als Fotomodell in Paris begann und seit den späten 1960er-Jahren fotografiert, lässt durch intelligent zitierte Bezüge zu ikonischen Werken der Kunstgeschichte die Grenze zwischen Kunst und Kommerz verschwimmen. Wie ihre Zeitgenossinnen Sarah Moon, Nan Goldin oder Sibylle Bergemann hat sie die Freiräume in der Fotografie genutzt und eine eigene weibliche Perspektive durchgesetzt.

C/O Berlin würdigt Elfie Semotan erstmalig außerhalb Österreichs mit einer umfangreichen Ausstellung und präsentiert einen Querschnitt durch das vielfältige Schaffen der Fotografin.

 

Was: Fotoausstellung über den Querschnitt durch das vielfältige Schaffen der Fotografin

Wann: Eröffnung: 07.06.2019, 19:00 Uhr Laufzeit: 08.06.–07.09.2019

Wo: Amerika Haus, Hardenbergstr. 22–24, 10623 Berlin

Tickets: ab ca. 6 €, Kinder bis 18 Jahren frei

Aufmacherbild  Ouka Leele, Peluquería, 1979, C-Print © Ouka Leele