Berliner Künstlerinnen: Jeanne Mammen

Berliner Künstlerinnen: Jeanne Mammen

Berlinerin liebt starke Frauen, kein Wunder, dass die Werke der Zeichnerin und Malerin Jeanne Mammen (1890-1976) da genau unserem Geschmack entsprechen. Jeanne Mammen war eine der sperrigsten und schillerndsten Figuren der jüngeren Kunstgeschichte und durchlebte zwei Kriege, Zerstörung, Armut und den Wiederaufstieg aus Ruinen auf sehr eigene und produktive Weise. Als Einzelgängerin und scharfsinnige Beobachterin entwickelte Mammen sich zu einer kraftvollen Persönlichkeit mit klarer Botschaft: Distanz schafft Nähe.

Mammen porträtierte glamouröse Zeitgenossen, den neuen Typ der selbstbewussten Frau ebenso wie das frivole Nachtleben oder Figuren am Rande der Gesellschaft – es entstanden unverwechselbare Ikonen der „Goldenen Zwanziger“.

Ihr Schaffen ist einer breiten Öffentlichkeit bisher wenig bekannt. Ihre Verschlossenheit, das Fehlen von Tagebüchern und ausführlicherer Korrespondenzen machen die Berlinerin zu einer nicht greifbaren Figur. Genau deshalb widmet die Berlinischen Galerie Jeanne Mammen eine umfangreiche Retrospektive mit 170 Arbeiten aus über 60 Schaffensjahren. Wir sind begeistert, denn wie sagte schon Maurice Chevalier: „Eine Frau ohne Geheimnisse ist wie eine Blume ohne Duft.“

Auf einen Blick                                        

Was: Jeanne Mammen. Die Beobachterin. Retrospektive 1910-1975

Wo: Berlinische Galerie

Wann: 06.10.2017–15.01.2018

Tickets: Tageskarten 10 Euro, ermäßigt: 7 Euro

© Foto: Berlinische Galerie