Veranstaltungstipp: Ein deutsches Leben

Veranstaltungstipp: Ein deutsches Leben
In der Inszenierung von Philip Tiedemann und zugleich deutschsprachigen Erstaufführung spielt Brigitte Grothum die Brunhilde Pomsel, Sekretärin von Joseph Goebbels.

Das Stück zeichnet das wahre Leben der Brunhilde Pomsel, Jahrgang 1911, Berlinerin, nach. Ihr Berufsleben begann mit einer Ausbildung in einem noblen Konfektionshaus. Anschließend arbeitete sie gleichzeitig als Sekretärin eines jüdischen Rechtsanwalts sowie eines deutschnationalen Frontkämpfers und frühen Nationalsozialisten – größer könnten die Gegensätze nicht sein. 1933 wechselte sie zur Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und trat dafür in die NSDAP ein. Ab 1942 bis zum Kriegsende war sie im Büro des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels tätig.

Brunhilde Pomsel wurde 106 Jahre alt

Nach längerer Kriegsgefangenschaft in Russland arbeitete sie als Chefsekretärin bei der ARD. Brunhilde Pomsel verstarb 2017 im Alter von 106 Jahren. Das beeindruckende Einpersonenstück „Ein deutsches Leben“ basiert auf einem Interview, das Brunhilde Pomsel im Alter von 102 Jahren für einen Dokumentarfilm gab. Mit exzellentem Erinnerungsvermögen erzählt sie – am Schlosspark Theater verkörpert von Brigitte Grothum – aus ihrem Leben und aus dieser Zeit an der Seite des unheimlichen Meisters der Propaganda.

Der britische Dramatiker, Übersetzer, Drehbuchautor und Regisseur Christopher Hampton hat aus originalen Gesprächen eine eindrucksvolle und aufschlussreiche Studie dieses deutschen Lebens verfasst – wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt. 2019 feierte dieses besondere Stück in London seine umjubelte Uraufführung. Nun ist es erstmals in deutscher Sprache mit Brigitte Grothum am Schlosspark Theater, Berlin, zu erleben.

Für die Auswahl von Musik und Tondokumenten ist Henrik Kairies verantwortlich.

Brigitte Grothum

Die beliebte Volks- und Charakterschauspielerin Brigitte Grothum stand seit der Übernahme des Schlosspark Theaters durch Intendant Dieter Hallervorden bereits in zahlreichen Theaterstücken, Lesungen und Live-Hörspielen auf dieser Bühne. Zuletzt sah man sie in der Spielzeit 2019/20 als Mutter in der erfolgreichen Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“, ebenfalls in der Regie von Philip Tiedemann. Auch Regisseur Philip Tiedemann, zuvor lange am Berliner Ensemble tätig, hat in den vergangenen Jahren mehrere erfolgreiche Stücke am Schlosspark Theater inszeniert.

 Vorstellungen: 17.10.20, 16 Uhr / 16. + 30.11.20, 20 Uhr / 19. + 26.12.20, 16 Uhr usw.

Karten: 25 Euro

www.schlossparktheater.de

 

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