Ausstellungshighlights in der Hauptstadt

Ausstellungshighlights in der Hauptstadt

Ausstellung “summer of love – art, fashion, and rock and roll”

Den Höhepunkt im Jahr 1967 bildete der«Summer of Love» in San Francisco. Dieser amerikanischen Hippie-Bewegung soll im Palais Populaire mit über 150 Exponaten erinnert werden. Die Ausstellung beinhaltet viele unterschiedliche Exponate von unterschiedlichen Künstlern. Unter anderem Werke von dem Fotografen Herb Greene:

Ausstellung "summer of love - art, fashion, and rock and roll"
Künstler: Herb Greene (*1942)/ Titel: Couple on Haight Street (Allen Cohen und Monica Collier), 1967, Abzug 2006/ © Herb Greene
Herb Greene, The Charlatans, 1967, aus dem Portfolio The Acid Age of San Francisco Rock

Das 1965 von George Hunter, dem Autoharpisten, und Michael Ferguson, dem Keyboarder der Charlatans, entworfene Plakat kündigte den Folk-Rock-Aufenthalt ihrer Band am Rande der zivilisierten Welt im Red Dog Saloon in Virginia City, Nevada, an. Heute gilt es als erstes Beispiel des sogenannten psychedelischen Rockplakats. Lange bevor die Charlatans für diesen Auftritt proben sollten, arbeiteten die Mitglieder der Band schon an ihrer öffentlichen Darstellung, indem sie sich mit Geschichten aus San Franciscos Vergangenheit in

Verbindung brachten. Von ihren breitkrempigen Hüten, Bandanas und Krawattenbändern bis hin zu ihren dreiteiligen Anzügen, Uhrketten und Cowboystiefeln vermittelten sie das Flair viktorianischer Cowboys. In den darauffolgenden Jahren verfeinerten sie diesen Look immer weiter, und posierten schließlich für eine Serie von Bildern wie dieses.

Was: summer of love/ art, fashion and rock and roll

Wann: 20.06. – 28.10.2019 / Öffnungszeiten: Täglich außer Dienstag 11–18 Uhr, Donnerstag 11–21 Uhr

Wo: Palais Populaire; Unter den Linden 5; 10117 Berlin

Tickets: 9 Euro, Ermäßigt 6 Euro; Montag: freier Eintritt

Weitere Informationen unter www.db-palaispopulaire.de/de/summeroflove

Preis der Nationalgalerie 2019

Im Herbst dieses Jahres wird der Preis der Nationalgalerie zum zehnten Mal verliehen. Die international besetzte erste Jury hat nun aus den rund 70 eingegangenen Vorschlägen die folgenden vier Künstler*innen ausgewählt:

Sebastiano Blu, 2018 (Performance, 2018 Tomaskerk, Amsterdam) Courtesy of the artist and Ellen de Brujne (Projects, Amsterdam) © Christopher Thym

Pauline Curnier Jardin (geboren 1980 in Marseille, lebt in Berlin)

Pauline Curnier Jardin überzeugte die Jury mit ihrer grenzüberschreitenden künstlerischen Arbeitsweise, in der sich visuelle und narrative Elemente des Theaters und des Erzählkinos verbinden. Ihre oft humorvollen Werke sind das Ergebnis einer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit historischen Gegebenheiten, mit unserem geschichtlichen Hintergrund, unseren religiösen und kulturellen Traditionen und Mythologien. Jurnier Cardin übersetzt dieses Repertoire in eine zeitgenössische, experimentelle Sprache.

Simon Fujiwara (geboren 1982 in London, lebt in Berlin)

Das Werk Simon Fujiwaras, das Performances, Malerei, Video, Skulptur und Installationen umfasst, überzeugte die Jury insbesondere durch den darin formulierten Kommentar zur Situation des Menschen im 21. Jahrhundert. Mit einer Vielzahl von Referenzen, sei es aus der gegenwärtigen Politik, Architektur, Technologie, den digitalen und sozialen Medien, seiner eigenen Biografie und der anderer, adressiert der Künstler die heutige Relevanz des Hyperrealen.

Flaka Haliti (geboren 1982 in Pristina, lebt in München)

Flaka Haliti überzeugte die Jury mit ihrem komplexen und hybriden skulpturalen Schaffen. Mit einer abstrakten, aber vom Alltäglichen kontaminierten Formensprache, in der Gebrauchsobjekte anklingen, beschäftigt sie sich mit ganz spezifischen Themen von aktuellem politischem Gewicht. So thematisiert sie in ihren Arbeiten Migration und Mobilität, Grenzen und deren Durchlässigkeit und die Frage freier Bewegung innerhalb Europas.

Invasion Curves, 2018 (Ausstellungsansicht, Skulptur, Ton, verschiedene Medien) Aus der Einzelausstellung Invasion Curves, Whitechapel Gallery in London, 2018 Courtesy of the artist, Kraupa Tuskany Zeidler, Berlin Foto: Andrew Radford

Katja Novitskova (geboren 1984 in Tallinn, lebt in Amsterdam und Berlin)

Als eine der Pionierinnen einer künstlerischen Sprache, die als Post Internet Art bekannt wurde, überzeugte Katja Novitskova die Jury mit der Virtuosität und Vielschichtigkeit mit der sie Bilder aus Natur und Technologie verbindet. Ihre immersiven skulpturalen Environments beschäftigen sich mit der Transformation von Organischem in digitale Daten und unternehmen so etwas wie eine Re-Materialisierung unserer zunehmend virtuellen Welt.

Eine gemeinsame Ausstellung der Künstler*innen wird vom 16. August 2019 bis zum 12. Januar 2020 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin zu sehen sein. Eine zweite Jury wählt am 12. September 2019 den*die Gewinner*in des Preis der Nationalgalerie 2019. Die Auszeichnung besteht in einer durch eine Publikation begleiteten Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie im Herbst 2020.

Was: Ausstellung “Preis der Nationalgalerie 2019”

Wann: 16.08.2019 – 16.02.2020 / Di, Mi, Fr 10-18 Uhr; Do 10-20 Uhr; Sa, So 11-18 Uhr; Mo geschlossen

Wo: NEUE GALERIE HAMBURGER BAHNHOF – MUSEUM FÜR GEGENWART – BERLIN; Invalidenstraße 50-51; 10557 Berlin

Tickets: 8 Euro, Ermäßigt 4 Euro

Weitere Informationen unter www.preisdernationalgalerie.de

Ausstellung “Garten der irdischen Freuden”

Vom 26. Juli bis 1. Dezember 2019 bietet die Ausstellung Garten der irdischen Freuden im Gropius Bau in der Zusammenschau politischer und poetisch-sinnlicher Positionen gleichermaßen Raum für Inspiration und kritische Reflexion: Über 20 internationale Künstler*innen interpretieren das Motiv des Gartens als eine erweiterte Metapher für den Zustand der Welt, um die komplexen Zusammenhänge unserer chaotischen und zunehmend prekären Gegenwart zu erforschen.

Seit Jahrhunderten arbeiten Künstler*innen mit dem Motiv des Gartens als Ort der Inspiration und kritischen Reflexion. In der heutigen Zeit, die durch einen radikalen Klimawandel und Migrationsbewegungen bestimmt ist, wird der Garten als poetische Ausdrucksform und Kristallisationspunkt fundamentaler Aspekte menschlicher Existenz zu einem Instrument, um unsere Gegenwart in all ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit zu erkunden.

Neben der klassischen Lesart des Gartens als einem abgeschlossenen und begrenzten Sehnsuchtsort voll meditativer, spiritueller und philosophischer Möglichkeiten, wird er in der Ausstellung als ein Ort der Dualität und des Widerspruchs sowie eine Metapher für einen Zustand des Ausgegrenztseins begriffen: als ein Grenzbereich zwischen Realität und Fantasie, Utopie und Dystopie, Harmonie und Chaos, Eros und Perversion, Natürlichkeit und Künstlichkeit, dem Ausgeschlossen- und dem Teilsein – ein Paradies, dem das bedrohliche Gefühl der Vertreibung innewohnt. Die zahlreichen Perspektiven der Ausstellung spiegeln sich auch in der Auswahl der präsentierten Medien wieder, die Installation, Performance, Film und Sound, Gemälde, Fotografie, Zeichnung und Skulptur umfassen.

Was: Ausstellung “Garten der irdischen Freuden”

Wann: 26.07. – 1.12.2019 / Mittwoch bis Montag 10:00 – 19:00, Dienstag geschlossen

Wo: Gropius Bau; Niederkirchnerstraße 7; 10963 Berlin

Tickets: 15 Euro, Ermäßigt 10 Euro

Weitere Informationen unter www.berlinerfestspiele.de/de/berliner-festspiele

Ausstellung “Gustave Caillebotte
Maler und Mäzen des Impressionismus”

Gustave Caillebotte (1848–1894) war einer der zentralen Akteure des französischen Impressionismus und gehört dennoch zu jenen Künstlern, die heute noch zu entdecken sind. Sein Ruhm gründete sich zunächst auf seine Rolle als Mäzen, während er als Maler erst spät volle Anerkennung fand.

Gustave Caillebotte Straße in Paris, Regenwetter [Rue de Paris, temps de pluie], 1877 Öl auf Leinwand, 212,2 × 276,2 cm Art Institute of Chicago © bpk / The Art Institute of Chicago / Art Resource, NY
Mit Caillebottes 1877 vollendetem Gemälde „Straße in Paris, Regenwetter“ („Rue de Paris, temps de pluie“) zieht nun eine Ikone des Impressionismus in die Alte Nationalgalerie ein. Es gilt als Hauptwerk des Künstlers und ist eines der Aushängeschilder des Art Institute of Chicago. Selten reiste das monumentale Gemälde bislang nach Europa, in Berlin ist es zum ersten Mal überhaupt zu sehen. Dass „Straße in Paris, Regenwetter“ nun hier gezeigt wird, kann als Sensation bezeichnet werden und basiert auf einer einmaligen internationalen Kooperation: Während das Art Insti-tute of Chicago Edouard Manets „Im Wintergarten“ für eine große monographische Ausstellung ausgeliehen bekommt, erhält die Alte Nationalgalerie im Gegenzug das Meisterwerk eines Künstlers, der selbst nicht in ihrer Sammlung vertreten ist. Damit kommt das deutsche wie das US-amerikanische Publikum jeweils in den Genuss einer Ausstellung mit Seltenheitswert.

Die fokussierte Ausstellung in der Alten Nationalgalerie beleuchtet zugleich das Mäzenatentum Caillebottes. Der 1877 erst 29-Jährige war nicht nur das jüngste Mitglied der Impressionisten, sondern auch das aktivste dieser Gruppe. Als Mann von beträchtlichem Reichtum spielte er eine führende Rolle bei der Finanzierung und Organisation der ersten Gruppenausstellungen. Nicht selten verlieh er zu diesem Anlass Werke von Malerkollegen wie Renoir, Manet, Degas, Cézanne und Monet aus seiner eigenen Sammlung. Das intensive Netzwerk der Impressionisten, in dessen Mitte sich Caillebotte als Freund und Förderer befand, wird in der Ausstellung der Alten Nationalgalerie sichtbar. Die besondere Leihgabe aus Chicago lässt die hiesige Sammlung französischer Impressionisten neu lesbar werden, indem die zahlreichen Bezüge zwischen Caillebotte und seinen Mitstreitern aufgezeigt werden.

Ausstellung „Gustave Caillebotte. Maler und Mäzen des Impressionismus“
Ausstellungsansicht „Gustave Caillebotte. Maler und Mäzen des Impressionismus“, Alte Nationalgalerie © Staatliche Museen zu Berlin, National-galerie / David von Becker Alte Nationalgalerie
Foto: David von Becker

Caillebottes Schenkung seiner bedeutenden Sammlung an den französischen Staat verhalf dem Impressionismus trotz einiger Widerstände letztlich zur bis dahin ausgebliebenen Anerkennung durch öffentliche Sammlungen. In Caillebottes Wirken zeigt sich eine Parallele zu dem Hugo von Tschudis, des damaligen Direktors der Nationalgalerie, der eben dies zeitgleich durch seine Ankaufspolitik in Berlin realisierte.

Was: Ausstellung “Gustave Caillebotte – Maler und Mäzen des Impressionismus”

Wann: 17.05. – 15.09.2019/ Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa, So 10–18 Uhr/ Do 10–20 Uhr/ Mo geschlossen

Wo: ALTE NATIONALGALERIE STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN; Bodestraße 1-3; 10178 Berlin

Tickets: 10  Euro, Ermäßigt 5 Euro

Weitere Informationen unter www.gustavecaillebotteinberlin.de

 

Aufmacherbild Sammlung von Buttons, ca. 1967/ Plastik und Metall/ Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco/ © Courtesy of the artist

One Comment

Comments are closed.