Kinotipp: Geliebte Köchin

Kinotipp: Geliebte Köchin

1885. Seit 20 Jahren steht die begnadete Köchin Eugénie im Dienst des legendären Gourmets Dodin Bouffant und kreiert mit ihm köstliche Gerichte. Aus der gemeinsamen Zeit in der Küche und der Leidenschaft für das Kochen ist über die Jahre weit mehr als nur eine Liebe fürs Essen erwachsen. Doch Eugénie will ihre Freiheit nicht aufgeben und hegt keinerlei Absichten, Dodin zu heiraten. Also beschließt dieser, etwas zu tun, das er noch nie zuvor getan hat: für sie zu kochen. Der Film “Geliebte Köchin” entfaltet eine bezaubernde Liebesgeschichte, in der die Verschmelzung von der Kunst des Kochens und die Liebe alle Herzen im Sturm erobert.

Inmitten des passionierten Treibens einer Küche inszeniert Trần Anh Hùng (DER DUFT DER GRÜNEN PAPAYA) eine außergewöhnliche und im wahrsten Sinne des Wortes appetitanregende Liebesgeschichte um die Kunst der Verführung und die Sinnlichkeit des Essens.

2023CURIOSAFILMS_GAUMONT_FRANCE2_CINMA_©Stephanie Branchu

Neben der bezaubernden Juliette Binoche und dem französischen Schauspielstar Benoît Magimel beeindrucken vor allem die kulinarischen Kunstwerke – kreiert von niemand Geringerem als Sternekoch Pierre Gagnaire wurde bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet und geht für Frankreich ins Rennen um eine Oscarnominierung als Bester internationaler Film.

Meisterregisseur Trần Anh Hùng vereint feinsinnige Liebe und lebendige Kulinarik in “Geliebte Köchin”

“Der Film zelebriert sowohl die französische „art de vivre“ als auch die Liebesgeschichte von Dodin und seiner Köchin Eugénie. Die Erzählung muss sich daher harmonisch zwischen diesen beiden Elementen entfalten.

2023CURIOSAFILMS_GAUMONT_FRANCE2_CINMA_©Stephanie Branchu

Ich möchte den rhythmischen Kontrast zwischen einer feinsinnigen Beschreibung der Liebesbeziehung von Eugénie und Dodin und der Lebendigkeit beim Kochen in der Küche erschaffen. Es ist wichtig, die Gastronomie als eine Disziplin darzustellen, bei der es sowohl um anspruchsvolle Ideen als auch um die virtuose Ausführung geht. Die Sinnlichkeit, die ich mit diesem Film anstrebe, entspringt dem Wunsch, das Wesen der französischen Gourmetküche wieder mit den Tönen der impressionistischen Maler zu vereinen. Vor allem möchte ich in diesem Film eine Regel ehren und anwenden, die mir schon immer wichtig war: Der Klang ist die Würze des Bildes, denn jedes Bild braucht einen präzisen und ausdrucksstarken Klang, um sich voll zu entfalten. “ Trần Anh Hùng Regisseur von GELIEBTE KÖCHIN.

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Auszug aus einem Interview mit Trần Anh Hùng – Erzählen Sie uns von der Entstehung des Films “Geliebte Köchin”.

Ich habe jahrelang nach einem Thema gesucht, bei dem es um das Kochen sowohl als Arbeit als auch als Kunst geht. Schließlich stieß ich auf Marcel Rouffs „La vie et la passion de Dodin-Bouffant, gourmet“ (Das Leben und die Leidenschaft des Gourmets Dodin-Bouffant).

Das Buch von Marcel Rouff beginnt mit dem plötzlichen Tod von Eugénie Chatagne nach ihrer Rückkehr vom Markt. Sie haben sich stattdessen dafür entschieden, sie lebendig an der Seite von Dodin zu inszenieren.

Ich zog es vor, die Geschichte zu erzählen, die Marcel Rouffs Buch vorausgeht. So konnte ich mir die Beziehung zwischen Eugénie und Dodin Bouffant frei vorstellen. Außerdem bot es mir die Gelegenheit, ein Thema zu erforschen, das im Kino kaum behandelt wird: die eheliche Beziehung. Sie wird noch weniger behandelt, wenn sie gut verläuft.

Dieses Paar besitzt eine Andersartigkeit und eine Komplizenschaft, die zu der damaligen Zeit nicht alltäglich waren …

Ja, es ist wunderbar, Menschen in diesem Alter, im „Herbst ihres Lebens“, wie Dodin sagt, zu sehen, mit einer Lebenslust, die ich als klassisch französisch bezeichnen würde. Keine Romantik oder brennende Leidenschaft, sondern etwas Geordnetes und Zurückhaltendes in einer ruhigen Beziehung zur Welt und zur Natur. Ich liebe diese Form der Sanftheit und des Maßhaltens, die man in der französischen Kunst und im französischen Geist findet. In diesem Sinne denke ich, dass mein Film überaus französisch ist.

Die einzige Barriere zwischen den beiden ist die Ehe, die sich Dodin mit Eugénie wünscht und die sie ablehnt; eine Barriere, die Sie fast zu einem Geheimnis erheben.

Die Schönheit ihrer Beziehung beruht auf diesem Widerstand. Nach all den Jahren ist Dodin noch immer von ihr verzaubert, denn er hat das Gefühl, sie nie ganz besessen zu haben. Ein Teil von Eugénie leistet Widerstand. All das wird angedeutet – ich mag es, diese Momente zu schaffen, in denen einer der Protagonisten – genau wie der Zuschauer – in der Schwebe bleibt, ohne eine genaue Antwort zu haben. Es sind diese Dinge, die uns im Leben am meisten bewegen; diese Momente, in denen wir nicht ganz verstehen, was unser Gegenüber uns sagen will. Ich habe zum Beispiel eine große Schwäche für die Szene, in der Eugénie und Dodin an dem Abend kurz vor ihrem Tod ein Omelett essen. Es ist eine sehr seltsame Szene: Dodin hat keine Ahnung, worauf Eugénie hinauswill.

Kinostart: 08.02.2024

Genre: Romance

FSK: 6

Beitragsbild: ©Stephanie Branchu

 

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